PAUL

PAUL steht für Portable Aqua Unit for Lifesaving und ist ein tragbarer Membran-Wasserfilter oder sogenannter „Wasserrucksack“, der aus kontaminiertem und verunreinigtem Wasser Trinkwasser filtern kann. PAUL ist mit einem Nanofiltrationssystem als Kernstück ausgestattet und benötigt, um zu funktionieren, lediglich Wasser (z.B. aus Brunnen oder Flüssen) – funktioniert also ohne jegliche Verwendung von Energie, Strom oder Chemikalien. Das Wasser wird oben in PAUL gegeben, der Wasserdruck presst das Rohwasser durch die Membran und filtriert es somit. Nach 1-2 Minuten fließt gefiltertes Trinkwasser aus dem Ablaufschlauch. Die Membran ist in der Lage, fast alle Verunreinigungen aus dem Wasser zu filtern – sogar Bakterien und Viren können mit einem Wirkungsgrad von 99.997% eliminiert werden. Dadurch kontrolliert PAUL bei ausschließlicher Nutzung als Trinkwasserquelle Erkrankungen wie Cholera oder Typhus. Ein einziges Gerät ist mit einer maximalen Filtermenge von 5000 Litern pro Tag in der Lage, über 2000 Menschen hinreichend mit Trinkwasser zu versorgen. Das Trinkwasser, welches PAUL filtert, entspricht dem WHO-Standard für Trinkwasserqualität.

Entwickelt wurde PAUL an der Universität Kassel von Professor Frechen im Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft. PAUL ist etwa 1,15m hoch, 20kg schwer und wird in einer örtlichen Behindertenwerkstatt zusammengebaut und anschließend in Krisengebiete transportiert. Ursprünglich sollte PAUL in Not- und Katastrophensituationen bis auf Weiteres für die notwendige Wasserversorgung dienen; es stellte sich jedoch heraus, dass die Standzeit der Membran mindestens 10 Jahre beträgt. So entstand die Idee des Einsatzes einer PAUL-Station zur Dauerversorgung mit sauberem Trinkwasser in Krisengebieten. Die Wartung und Instandhaltung beläuft sich auf das Ausspülen von herausgefiltertem Sediment am Bodenauslass des Gerätes, welches alle paar Monate einmal durchgeführt werden sollte. Abgesehen davon bedarf es keiner weiteren Anleitung oder Wartung – die gesamte Funktionsweise ist in vier Piktogrammen dargestellt, die an PAUL selbst angebracht sind, dies ermöglicht die Bedienung auch für Analphabeten ohne jede Vorkenntnis.

Die Kosten für einen PAUL liegen bei 1100€ – mit Anschluss, Schlauch, Ventil, Transport und Installation vor Ort sind es insgesamt um die 1600€ pro PAUL (die Transportkosten variieren je nach Zielland). Eine PAUL-Station mit einem PAUL als Kernelement für die Dauerversorgung mit Trinkwasser liegt bei 3500€ inklusive PAUL.

Das Projekt wurde bereits vielfach gefördert, u.a. durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt; mittlerweile sind etwa 3000 PAULs in mehr als 80 Ländern weltweit im Einsatz. Auch Rotaract wurde auf das Projekt aufmerksam – Distrikt 1820 entsandte insgesamt 35 PAULs nach Mexiko. Diesem Vorbild wollen wir mit unserem Distrikt 1810 dieses Jahr folgen und das PAUL-Projekt unterstützen, indem wir als unsere diesjährige Distriktsozialaktion durch eigene Fundraising-Projekte aller Clubs mindestens eine PAUL-Station gemeinsam finanzieren. Unsere PAUL-Station soll in Kabanga, Tansania in einem Heim für Menschen mit Albinismus erbaut werden. Dort gibt es zwar Wasserquellen, das Wasser ist jedoch nicht trinkbar. Dem können wir mit einer PAUL-Station Abhilfe tun! Die Distriktsozialaktion unterstützt mit PAUL auch die Bundessozialaktion der 17 Global Goals, von denen das 6. Ziel Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen bezeichnet.

Weitere Informationen sind auf der Website von PAUL (www.waterbackpack.org) bereitgestellt.

Spenden können direkt auf unser PAUL-Spendenkonto überwiesen werden. Jeder Cent hilft, unserem Ziel näherzukommen! Die Kontodaten:

Inhaber: Foerderverein der Rotaract Clubs deutscher Distrikte e.V.
IBAN: DE92 2505 0180 0901 0314 45
BIC: SPKHDE2H
Verwendungszweck: AP1194